Missie Allyra und die Unbekannten

– Eine üble Klamotte –

Funk-Erzählung als Hörspielskript

E-Book im TEXTEM Verlag, 3.99 Euro

 

 

 

 

 


Kurz-Zusammenfassung:

Ein Journalist bekommt den Auftrag, die Star-Kartenlegerin Missie zu porträtieren, weil diese anscheinend mit den korrupten Politikern in der Stadt kooperiert. Da er verblüfft ist, wie sie ihre Anrufer durchschaut, stellt er sie auf die Probe. Das missfällt Missie sehr: Sie spannt den Journalisten für sich ein und bringt nicht nur seine sexuelle Identität arg ins Wanken …



Exposé:

Das als Allegorie angelegte Hörspiel “Missie Allyra und die Unbekannten” thematisiert die Auflösungserscheinungen unserer Tage: die Zerrüttung von Identitäten, die Wirkung von Spielfilmen auf das Unterbewusstsein,  das Changieren von Geschlechterrollen – und die Zersetzung einer Begriffswolke, in deren Zentrum das Wort “Wahrheit” schwebt. Dazu wird eine irrwitzige Beleuchtung der Realitäts- und Wunschproduktion inszeniert, wie sie durch Telefon- und TV-Kartenleger bedient wird.

Ein Journalist besucht Missie Allyra, eine Kartenlegerin und Hellseherin, die ihre Kunden per Telefon berät. Er hat den Auftrag, ihr auf die Schliche zu kommen und eine Reportage über sie zu schreiben. Dabei aber verstrickt er sich nicht nur in ihr kompliziertes Beziehungsgeflecht. In Missie Allyra überlagern sich die Stimmen aus dem Telefonhörer mit denen ihrer Einbildung. Der Journalist, der sich wie ein Zauberlehrling vorkommt, rätselt: Was ist Empathie, was Vermutung und was üble Schwindelei? Missie soll sogar beim Aufklären eines Mordes behilflich sein und nimmt die Spur des Unbekannten auf. Oder gibt es mehrere Täter, die eventuell sogar identisch sind mit den Geliebten ihrer Kundinnen, welche vergeblich auf das Eintreffen ihrer “Liebesgauner” warten? Der Journalist fühlt sich in Missie Allyras Seelenleben ein, wird schließlich ihr Handlanger und wechselt sogar die sexuelle Identität. Missie, die in einer langen Prozession auf einer Rolltreppe zum Mann mutiert, entpuppt sich als Überflieger.
     Der Text reflektiert die Projektionsebenen der Kartenlegerin und ihrer Kunden ebenso wie die der Hörspielhörer.

Das Hörspiel ist neben einem Beitrag zur Gender-Debatte auch eine Allegorie, in der der Journalismus vom Objekt, über das er berichtet, in seiner Abhängigkeit und untrennbaren Verbundenheit gezeigt wird. Die Weissagungen entpuppen sich wie manche Nachrichten als Lügen, die von der Wahrheit eingeholt werden.  Der Begriff “Wahrheit” wird extrem schwammig.
Durch untypische Geräusche und musikalische Einwürfe bekommt der “normale Wahnsinn” eine zusätzliche Dimension. In post-postmoderner Art wird der Welt- und Werteverlust neu porträtiert. Der Eso-Trash reißt in wildem Strudel mit, was nicht zu retten ist: Mensch und Vernunft.                                       


Dauer: ca. 75 Minuten

Das Coverfoto stammt vom Autor

Vielen Dank an Michelle Faultier für die spirituelle Mithilfe.