256 Seiten, Hardcover, 19.80 Euro

ISBN 978-3-7412-1167-6

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ÜBER DAS BUCH

Auf einer Party lernt der 39-jährige Werbetexter und DJ Berg die schöne Jarka kennen. Nach einem Tohuwabohu wird er des Diebstahls bezichtigt und soll angeblich Geld, Bankkarten, wertvollen Schmuck und eine Rolex gestohlen haben. Dabei hat Jarka ihm die Beute in seinen Plattenkoffer gelegt. Fortan verbüßt er seine Haftstrafe mit einer elektronischen Fußfessel in den eigenen vier Wänden.

    Berg liebt Jarka, die sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält. Die aber hat nicht nur eine Menge Probleme: Sie lügt und liebt neben Berg auch noch andere Männer. Sie kommt und geht.

    Früher war Berg schwer beschäftigt. Nun harrt er der Dinge, die da kommen mögen. Er hat keine weiteren Zukunftspläne, als eben mit Jarka zusammen zu sein. In den verbliebenen Monaten seiner Strafe angelt er sich einen irrwitzigen Job: Er baut Kugelschreiber zusammen.

    Seine Depressivität entwickelt sich zum nonverbalen Widerstand. 

    Durch die Konfrontation mit der Promiskuität seiner Freundin, die Berg für eine sogenannte Borderline-Persönlichkeit hält, entdeckt er Seiten an sich, die ihm bisher verborgen waren. So geht Jarka nicht nur fremd, sondern führt ihn zu seiner eigenen Sexualität, die sich neu entfaltet. Er entdeckt die Liebe, die etwas anderes ist, als er bisher dachte und nichts mit Treue  zu tun hat. Berg stellt fest, dass er seine Freundin beneidet und glaubt, er sei von nun an bisexuell. Mindestens.

    Sexuell sehr durcheinander, entdeckt er u.a. auch die einheimische Tierwelt, erlebt einiges mit Motten, Vögeln, Uhus, Sozialarbeitern, Wahrsagerinnen, Orakeln und wird schließlich Zeuge eines Blutbads in der Wohnung des Hausmeisters nebenan.

    Als Jarka immer seltener auftaucht, entwickelt sich sein Sehnen zur Sucht. Mehr interessiert am sexuellen Bildersturm, den sein Verlangen entfacht, als an der schwer fassbaren Jarka, begegnet Berg dem Satz „Du sollst dir kein Bild machen“. Es wird zu einem Leitmotiv für ihn. Was er von Jarka erträumte und was er für Liebe hielt, zerfällt. Er begibt sich auf die Suche nach Gegenwart.

Der Roman erzählt die Geschichte des vereinzelnden Wartens und der geteilten Vereinzelung, des Wartens als Ausbruchsversuch aus einem intimen Gefängnis: die Zustandsbeschreibung einer gesellschaftlichen Befindlichkeit und die Beleuchtung intrapsychischer Auswirkungen von Missbrauch.

In einer früheren Version hieß der Roman "CO".

 

In der taz nord ist am 25.10.2016 ein Artikel zu mir und meinen Büchern erschienen.